01 – Tränke (Fulda anders)

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Zeugnis einer Jahrhunderte währenden Nutzung

Die Veränderungen im Bereich der Tränke

Die Luftbilder aus den Jahren 1972 und 2011 zeigen die westliche Unterstadt hinter dem Dom.  Er gehört zu den  Bereichen in Fulda, in denen in den  letzten Jahrzehnten grundlegende Veränderungen stattfanden. Die  Namen der umgebenden Straßen und Wege  sind Zeugnis für eine schon Jahrhunderte währende  Nutzung.   So machte die 885 errichtete Brücke über die Fulda (Lange Brücke) den Bau einer Burg- und Wehranlage (Hinterburg) im Bereich des heutigen Schultors (Nähe Michaelskirche) notwendig.  Von dem herrschaftlichen Hofgut Grimhof erhielt der Kronhof seinen Namen.  Der Waidesbach wurde als Viehtränke  genutzt, nachdem er den Schlosspark und den Stiftsbezirk in einem unterirdischen Kanal ( er richtet in 1715 durch Fürstabt von Buttlar) durchquert hatte, er sorgte für den Namen  Tränke. „An der Blumenmauer“ : eigentlich müsste es heißen „An der Blumschen Mauer“ , da hier im 18. Jahrhundert Hofkammerrat  Blum seine Ländereien hatte. 

Dieses Gebiet der ehemaligen Vorstadt wurde in den letzten Jahrzehnten ein beliebtes Wohnviertel.  Südlich der 1907 erbauten Domschule entstand auf dem Gelände der 1925 gegründeten Gärtnerei Aha/Budach  und den angrenzenden Grundstücken ein neues kleines Wohnviertel.  Die notwendigen neuen Straßen erhielten ab 1982 Namen mit unmittelbarem Bezug zur Historie  des benachbarten Stiftsviertels.   Simpliciusweg, Faustinusstraße, Beatrixstraße, Magliana-Straße.: Bonifatius hatte die Reliquien der drei  Fuldaer Stadtheiligen und Märtyrer mit nach Fulda gebracht. Sie sind heute im Hauptaltar des Doms eingemauert.  Ihre Gräber befinden sich in den Katakomben des römischen Stadtteils Magliana .  Ein weiterer Märtyrer, Pater Maximilian Kolbe, gab der Straße, die parallel zur Blumenmauer verläuft, ihren Namen. Er hatte sich im Jahr 1941 für  einen von den Nazis im Konzentrationslager Ausschwitz vorgesehenen Todeskandidaten geopfert.  Die in diesem Gebiet entstandenen Neubauten erforderten  beim Keller-   und Fundamentbau wegen der schwierigen   Grundwasserbedingungen in der ehemaligen Talaue  sogenannte weiße Wannen, d.h. die Außenwände im Kellerbereich und die Bodenplatte mussten mit wasserundurchlässigem Beton hergestellt werden.  Da dieses Verfahren zur Zeit des Domschulbaus noch nicht bekannt war, wurde diese auf 170 Eisenbetonpfähle errichtet, die jeweils 4 m lang waren. Auf dem Foto von 1972 sieht man den wegen der Klassenraumnot damals gerade errichteten Pavillon.  Er wurde 1991 abgebaut und durch einen naturwissenschaftlich-technischen Neubau ersetzt. Die Kleingärten westlich der Domschule wichen ab 1993  dem Schulsportplatz und dem Neubau der Schulturnhalle.  Während die Gärtnerei Budach in Richtung Horas umsiedelte, haben die Gärtnerei Zeh (An der Blumenmauer) und die Isoliertechnikfirma Biensack&Masche ganz in der Nähe an der Langebrückenstraße ihre neuen Niederlassungen gefunden.

Am unteren Ende der Tränke befand sich eine Pumpstation der Deutschen Bahn. Von hier aus wurde Fuldawasser zur Versorgung der Dampflokomotiven zum Bahnhof gepumpt.

Auf der anderen Seite der Domschule bestand der Betrieb der Zimmerei Mahr seit 1860. Ab 2001 wandelte sich das Betriebsgelände in ein kleines Wohnviertel. Das Wohnhaus Mahr blieb mit einem Ingenieurbürg von Sohn Ludwig Mahr bestehen. 

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Tränke // Fulda Anders – Teil 01