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Revitalisierung der südlichen Innenstadt
Masterplan beseitigt Industriebrachen an der Dalbergstraße
Im Jahr 2005 verabschiedete die Stadt Fulda einen Masterplan zur städtebaulichen Neuordnung und Revitalisierung der ‚Südlichen Innenstadt‘. Er bildet auch die Grundlage für den 2011 erstellten Bebauungsplan Nr. 174 „Bereich zwischen Florengasse und Franzosenwäldchen“. Im Lauf der Jahre waren hier mehrere Industriebrachen entstanden. „Die 1863 gegründete Metallwarenfirma Weisensee entsprang einer fuldischen Zinngießerfamilie. Joseph Weisensee, der Vater des Firmengründers Anton (1855-1901) verkaufte als gelernter Zinngießermeister Lampen in der Florengasse 33. Sein Sohn baute das elterliche Anwesen zu einer Metallwarenfabrik („Dampfstanzerei aller Massenartikel“) und einer Galvanisieranstalt aus. Nach Antons frühem Tod übernahm seine Witwe Anna und später sein Sohn Robert den Betrieb“ (Thomas Heiler, Grundlage der Fuldaer Industriegeschichte..) . Im Jahr 1941 wurde der Betrieb erweitert. Ende der 90 er Jahre verließ die Metallwarenfabrik Weisensee den Standort. Die Fabrikgebäude wurden abgerissen und der umweltbelastete Boden fachgerecht bereinigt. Für die Bauvorhaben im neuen Stadtquartier Florentor übergab Wirtschaftsminister Rentsch in 2012 Fördermittel in Höhe von 2,3 Mill. € für ein Mehrfamilienhaus mit 39 Sozialmietwohnungen für ältere und behinderte Menschen bzw. Rollstuhlfahrer und junge Familien. Der übrige Bereich in Richtung Franzosenwäldchen war von ca. 1938 bis 1977 durch den Baustoffhandel genutzt worden. Der nachfolgende Nutzer, das Druck- und Verlagshaus Parzeller, betrieb hier u.a. eine Kfz-Werkstatt. Viele Jahre war dieser Standort dann für einen Neubau der Landeszentralbank vorgesehen. Das Darmstädter Architekturbüro Höchstetter sollte 1995 die Pläne für das 55-Mio.-DM-Projekt entwerfen. Unsere Skizze zeigt einen ersten Entwurf. 2010 kaufte die Stadt das Grundstück von der Bundesbank, die ihre Pläne zum Bau eines neuen Gebäudes der Landeszentralbank angesichts der sich als notwendig erwiesenen Altlastensanierung aufgegeben hatte. Realisiert wurde in 2008 zum Franzosenwäldchen hin die Dalberg-Klinik. Auf 3.150 Quadratmetern sind im ersten und zweiten Obergeschoss zwei Operationssäle und zwei Bettenstationen mit insgesamt 20 bis 24 Betten entstanden. Die verbliebene Baulücke schließt ein 36 m hohes Büro- und Hotelhaus, dessen Fertigstellung im Jahr 2019 war.