Fulda – Innenstadt – Michaelskirche

Kurzinformationen:

Kirchenname: Michaelskirche
Baujahr: 820 – 822
Ort: Fulda
Ortsteil: Innenstadt
Kirchengemeinde: Innenstadtpfarrei Fulda
Konfession: katholisch
Glockenanzahl: 3
Anmerkungen:
Zählt zu den bedeutendsten mittelalterlichen Sakralbauten Deutschlands und gilt als eine der ältesten Kirchen Deutschland

Unter den Turmaufnahmenvideos befinden sich ausführlichere Informationen.

Mehr Turmaufnahmen mit seltenen Perspektiven und Glockeninformationen von weiteren Kirchen im Landkreis Fulda befinden sich unter https://glockenarchiv.regionalmedienarchiv.de

Turmaufnahmen:

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Michaelskirche Fulda – 6 Glocken Vollgeläut – Turmaufnahme Glockenarchiv

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Michaelskirche Fulda – Angelusläuten 12.00 Uhr – Turmaufnahme Glockenarchiv

Informationen:

Auf dem Michaelsberg steht in unmittelbarer Nähe zum Fuldaer Dom die Michaelskirche. Sie wurde als Begräbniskirche unter Abt Eigil von 820 bis 822 erbaut. Aus der karolingischen Zeit ist nur noch die Krypta mit ihrer mächtigen Mittelsäule und dem Gewölbe erhalten. Die gesamte Oberkirche wird von der Kypta getragen.
Der oberirdische Teil wurde im 10. Jahrhundert zerstört und anschließend im alten Stil wiederaufgebaut. Den zentralen Rundbau erhöhte man im 11. Jahrhundert und baute mit dem Turm das Langhaus an. Nach dieser Erweiterung diente es nicht mehr nun als Grabeskirche, sondern wurde auch als Propsteikirche Michaelsberg genutzt. Im zweiten Weltkrieg wurde die Michaelskirche in 1944 durch einen Bombenangriff zu großem Teil beschädigt, aber der Wiederaufbau wurde in 1948 bereits abgeschlossen.
Vom Fuldaer Bischofshaus, welches direkt an der Michaelskirche erbaut wurde, existiert ein direkter Zugang in die Michaelskirche.

Die drei Glocken mit den Schlagtönen fis,gis und h hängen im Westturm der Michaelskirche.
Die größte der drei Glocken, die Jakobusglocke, kam nach dem 2. Weltkrieg vom Hamburger Glockenfriedhof und stammt ursprünglich aus Wusen in Ostpreußen. Der Danziger Glockengießer Michael Witwerk goß die Glocke im Jahr 1712. Sie hat über dem Schlagring einen von zwei Zierreifen begleiteteten Wulstreifen. Auf dem Schlagring befindet sich ein Ranken-Fries mit Perstabreifen darunter. Am Glockenhals hat die Glocke (von oben) einen Akanthusfries, eine Umschrift zwischen zwei Zierreifen, einen Perlstabreifen und einen breiten Ranken-Fries. Die Umschrift lautet: SIT NOMEN DOMINI BENEDICTUM ME FECIT MICHAEL WITTWERK GEDANI ANNO 1712. (Der Name des Herrn sei gepriesen. Mich schuf Michael Wittwerck Danzig im Jahre 1712). Auf der Flanke sind Apostelreliefs mit Unterschriften: S. IACOBUS WUSEN ECCLESIAE PATRONUS; S. IOANNES EVANGELISTA,; S. PETRUS; S. ANDREAS.
Auf den beiden kleineren Glocken befindet sich das Gießereizeichen FWS von Friedrich Wilhelm Schilling aus Heidelberg mit der Jahreszahl 1958.
Die größere Glocke trägt auf der Flanke ein Strichrelief des Erzengels Michael. Am Hals befindet sich folgende Umschrift: MICHAEL ARCHANGELE MEMOR ESTO NOSTRI (Erzengel sei unser eingedenk). Diese Glocke ist dem Kirchenpatron Erzengel Michael geweiht.
Auf der kleineren Glocke (Marienglocke) findet man an der Flanke ein Mariensymbol (M mit Kreuz und Krone). Am Hals steht folgende Umschrift: NOS CUM PROLE PIA BENEDICAT VIRGO MARIA (Maria mit dem Kinde lieb uns allen deinen Segen gibt).
Bevor die beiden kleineren Glocken in die Michaelskirche gekommen sind, hingen an deren Stelle zwei kleine ostdeutsche Leihglocken, die nach Kleinheiligkreuz und Bergen-Enkheim kamen.

Glockendetails:
fis¹ – 1712 – Jakobus – Glockengießerei Michael Wittwerck, Danzig
gis¹ – 1958 – Maria – Glockengießerei FWS (Friedrich Wilhelm Schilling), Heidelberg
h¹ – 1958 – Michael – Glockengießerei FWS (Friedrich Wilhelm Schilling), Heidelberg

Quellen:
– Pfarrbüro der zuständigen Pfarrei / Pfarrchronik
– Veröffentlichungen über die Glocken in den Buchenblättern von Erwin Sturm
– Die Bau- und Kunstdenkmale von Erwin Sturm (Band 1, 2 und 3)
Falls Angaben und Details korrigiert/ergänzt werden sollen, bitte eine E-Mail an: info@regionalmedienarchiv.de. Vielen Dank