Petersberg – Propsteikirche St. Peter (Liobakirche)

Kurzinformationen:

Kirchenname: St. Peter (Liobakirche)
Baujahr: um 836
Ort: Petersberg
Ortsteil: Petersberg
Kirchengemeinde: St. Lioba
Konfession: katholisch
Glockenanzahl: 4
Anmerkungen:
Grabeskirche der Heiligen Lioba / Vier älteste Glocken des Fuldaer Landes

Unter dem Turmaufnahmenvideo befinden sich ausführlichere Informationen.

Mehr Turmaufnahmen mit seltenen Perspektiven und Glockeninformationen von weiteren Kirchen im Landkreis Fulda befinden sich unter https://glockenarchiv.regionalmedienarchiv.de

Turmaufnahmen:

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Liobakirche – Propsteikirche St. Peter / Petersberg – Glockengeläut Turmaufnahme Glockenarchiv

Informationen:

Der damalige Fuldaer Abt Rabanus Maurus, auch „Raban“ genannt, hat auf dem 400 m hohen Ugesberg (Eulenberg), dem späteren Petersberg, um 836 eine dreischiffige Basilika und ein Benediktinerkloster erbaut.
Er ließ am 28. September die Gebeine der Heiligen Lioba aus der Fuldaer Stiftskirche (Vorgänger vom Fuldaer Dom) holen und in einem Steinsarg in der Mittelnische der Krypta seiner neuen Kirche beisetzen.

Im Jahr 1479 wurde die dreischiffige Basilika zu einer einschiffigen gotischen Hallenkirche umgebaut. Zu einem unbekannten Zeitpunkt zum Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Gebeine der Heiligen Lioba wieder in die Fuldaer Stiftkirche gebracht. Die Hauptreliquie der Ordenspatronin wurde in 1995 wurde auf Wunsch vieler Gläubiger in ihre Grabstätte (ein steinerner Sarkophag in der Kirchenkrypta) zurückübertragen.
In 1996 wurde die „Cella St. Lioba“ als provisorische klösterliche Niederlassung benediktinischer Lioba Schwestern aus Freiburg gegründet. Seitdem wird die Kirche von den Lioba Schwestern betreut. Der Umzug der „Cella St. Lioba“ in das neue Gebäude neben der Grabeskirche erfolgte im Jahr 2007.

Die Einmaligkeit der Grabeskirche der Heiligen Lioba St. Peter ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass in der Kirchenkrypta bauzeitliche und damit die ältesten erhaltenen Wandmalereien auf deutschem Boden noch erhalten sind. Außerdem entstammt die Kirche verschiedenen Bauepochen. (u.a. Krypta und Untergeschoss Westbau aus 836; dreischiffiger Chor mit Unterteil Vierungsturm aus 10. Jahrhundert; das Schiff aus 1479; Portal und Haube Vierungsturm aus der Barockzeit). Von der karolingischen Zeit bis zur Moderne sind sämtliche Kunststile aufzufinden. Ab 1020 trug die Anlage die Bezeichnung Mons sanct Petri

Aus der Zeit um 1270 stammen vermutlich die vier Glocken mit den Schlagtönen cis, e , fis, a. Sie gelten damit als wahrscheinlich ältesten Glocken des Fuldaer Landes. Auf der größten Glocke befindet sich am Hals zwischen zwei Zierstreifen, die in unzialen Majuskeln aus Doppellinien ausgeführte Inschrift: AVE . MARIA . GRACIA . PLENA . DOMINUS . TECUM (Gruß dir, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir). Ein wulstförmiger Reifen befindet sich bei allen vier Glocken über dem Schlagring.
Es befanden sich zwei weitere Glocken im Turm, deren Verbleib aber unklar ist.

Glockendetails:
1. Glocke: Durchmesser 91,0 cm; Höhe 76,0 cm
2. Glocke: Durchmesser 86,0 cm; Höhe 75,0 cm
3. Glocke: Durchmesser 69,5 cm; Höhe 59,0 cm
4. Glocke: Durchmesser 59,0 cm; Höhe 46,0 cm

Quellen:
– Pfarrbüro der zuständigen Pfarrei / Pfarrchronik
– Veröffentlichungen über die Glocken in den Buchenblättern von Erwin Sturm
– Die Bau- und Kunstdenkmale von Erwin Sturm (Band 1, 2 und 3)
Falls Angaben und Details korrigiert/ergänzt werden sollen, bitte eine E-Mail an: info@regionalmedienarchiv.de. Vielen Dank

Nachfolgend einige Impressionen:

Impressionen aus der Grabeskirche der Hl. Lioba – Petersberg